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Pilzgruppe, Lambert Maria Wintersberger, Deutscher Pionier der Pop Art - Mitgründer von Großgörschen 35 in Berlin
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Pilzgruppe, LMW Lambert Maria Wintersberger, 1973, Top Provenienz
Pilzgruppe, Lambert Maria Wintersberger, Deutscher Pionier der Pop Art - Mitgründer von Großgörschen 35 in Berlin
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Artist / Künstler(in) | Lambert Maria Wintersberger, signiert |
Movement & Styles / Bewegung & Stielrichtung | Pop Art |
In the Style Of / Im Stil des | Academic / Akademische Kunst |
Place of Origin / Herkunftsort | Germany / Deutschland |
Creation Year / Erschaffungsjahr | 1973 |
Materials & Techniques / Materialien & Techniken | Oil Painting / Ölmalerei |
Medium / Material | Canvas / Leinwand |
Condition / Zustand | Use track / Gebrauchsspuren |
Height / Höhe | 89 cm |
Width / Breite | 109 cm |
Depth / Tiefe | 2 cm |
Kunstverleih: Kunst mieten für Film, TV, Fernsehen, Theater, Werbung, Ausstellungen, Messen. Miete: | 1025,00 € / Woche, inkl. 19% MwSt. |
Provenienz / Herkunft / Eigentümer / Verkäufer | in Vermittlung aus Privatsammlung |
Original Gemälde von Lambert Maria Wintersberger (1941-2013)
KÜNSTLER | Lambert Maria Wintersberger LMW |
TITEL | Pilzgruppe |
JAHR | 1973 |
MATERIAL | Öl auf Leinwand |
GRÖSSE | Leinwand: 85,0 x 105,0 cm Rahmen: 89,0 x 109,0 cm |
AUFLAGE | Unikat |
SIGNATUR | Verso signiert und datiert: LM Wintersberger 1973 Verso Nachlassstempel |
PUBLIKATION | vgl. Holeczek, Bernhardt (1976). Lambert Maria Wintersberger. Bilder 1965-1976.Braunschweig: Kunstverein Braunschweig e.V., Nr. 32, S. 25 |
PROVENIENZ | Nachlass des Künstlers |
Durchbruch und Ausbruch
Das hier angebotene Ölgemälde aus dem Jahr 1973 entstand an einem bedeutenden Scheidepunkt im Werk Winterbergers. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre legte der aus München stammende Maler das Fundament für seinen Ruhm. Für seine zunächst von der Kosmetikwelt inspirierten Bilder und dann besonders für seine kühl inszenierten Körper- und Fingerstücke, wurde er als prominentester Vorreiter einer eigenständigen deutschen Position zur Pop Art gewürdigt. Doch Wintersberger geriet in eine künstlerische Krise, er fühlte die Gefahr, dass sich sein bis zur Perfektion entwickelter Malstil gleichsam als lähmendes Korsett entwickeln könne. Couragiert und ohne Rücksicht auf die Erwartungen der Kunstwelt unternahm Wintersberger 1972/73 einen Befreiungsschlag. In einer wenigstens von Außen als abrupt und radikal wahrgenommenen Neuausrichtung wendete er sich von der glatten, sezierenden und auf einer abstrakten Ebene bedeutungsschwangeren Malerei ab. Das Malerische, die Wucht des Pinselstrichs und die Aussagemöglichkeiten der Farbe werden zum befreienden Medium künstlerischen Ausdrucks. Expressiv widmet er sich nun auch neuen Motiven zu: unbelebte und belebte Naturformen wie Felsen, Tiere und Pilze sowie das menschliche Bildnis, insbesondere seine eignes, werden zur Projektionsfläche der Malerpsyche. Und erneut setzt sich Wintersberger so an die Spitze einer Bewegung die in späteren Jahren in den breiten Strom der Neoexpressiven oder Jungen Wilden mündet.
Reine Malerei
Hier wird das Neue an Winterbergers Malweise erlebbar: Auf der inhaltlichen Ebene ist wenig zu sagen. Ein großer und eine kleiner Pilz stehen dicht beisammen. Vor braunem, dunklem Grund stehen sie an einem Hang. Wie in Großaufnahme nehmen sie die ganze Leinwand ein. - Doch welche Kraft und Vitalität im Strich. Jede Bewegung des Pinsels, jedes Auftreffen, Wenden und Kehrtmachen von der Leinwand wird hier sichtbar. Wie ein Mosaik aus Farbreflexen setzt sich hier die Körper der Pilze aus jedem Strich zusammen. Vor dem weißbraunen, bewegten Untergrund treten die Rotwerte des großen Pilzes besonders intensiv hervor.
Daß Wintersberger ein potenter Maler ist, der nicht nur sein Handwerkszeug beherrscht, hat er mit den Pilzbildern auf eine neue Weise demonstriert. Hier spielt sich wenig mehr ab als Malerei - und darin liegt das Bedeutende. Das Motiv kann kaum noch als Inhaltsträger interpretiert werden; in seiner Belanglosigkeit dient es als Folie oder Vorwand für freie Pinselführung und Lust an Farbe und Gestaltung - an reiner Malerei
(Bernhardt Holeczek, 1976)
Pilzgruppe
Für die psychologisch fundierte Malerei Winterbergers ist der Pilz ein kraftvolles und stimmiges Motiv. Aus der Tiefe des unbewußten, inneren Erlebens schöpfte der Maler seine Kraft und bringt im Gemälde neu das äußerlich wahrnehmbare Ergebnis dieses Prozesses ans Licht. Ähnlich ist der Pilz nur die sichtbare Frucht des im Untergrund wachsenden und viel weiter reichenden Myzels.
Ein monumentales Zeugnis der Auseinandersetzung mit diesem Motiv befindet sich in der renommierten Sammlung Würth und wurde zuletzt im Rahmen der Ausstellung "Waldeslust" mehrfach museal präsentiert. Die Serie "Pilze" entstand von 1972 bis 1975 und besteht aus 72 Tafeln mit jeweils einem Pilzmotiv. Zusammen gehängt ergibt sich eine über 3 Meter hohe und fast 5,5 Meter breite Wand aus den unterschiedlichsten Pilzformen!
Die Malerei stammt direkt aus dem Nachlass des Künstlers.
Lambert Maria Wintersberger (1941-2013)
Der Maler Lambert Maria Wintersberger gilt als einer der Pioniere der deutschen Pop Art. Gemeinsam mit Markus Lüpertz, Karl Horst Hödicke, Bernd Koberling und anderen gründete er die Gruppe Großgörschen 35 in Berlin. Sie gilt als eine der ersten so genannter “Produzentengalerien” und hatte Modellcharakter.
Ursprünglich stammte Lambert Maria Wintersberger aus Süddeutschland. Er wurde 1941 in München geboren. Seine Künstlerlaufbahn begann er 1958 als Dekorations-, Kirchen- und Glasmaler sowie Mosaikbildner. 1959 nahm er als Schüler von Blasius Spreng sein Studium an der Akademie in München auf. 1961 wechselte er nach Florenz und belegte Kurse an der Accademia di Belle Arti. Er studierte die Meister der italienischen Malerei und bereiste die Landschaft der Toskana. 1964 wechselte Wintersberger aus Italien in das geteilte Berlin und arbeitete als freischaffenden Künstler.
Gemeinsam mit Künstlerkollegen gründete er in einer ehemaligen Fabriketage in Berlin-Schöneberg die Selbsthilfegalerie Berliner Künstler, benannt nach der Anschrift Großgörschenstraße 35. Die Gruppe Großgörschen 35 existierte von 1964 bis 1968. Die Arbeit des Künstlers Wintersberger wurde 1968 mit dem Burda-Preis der Stadt München geehrt. 1969 verließ er Berlin und siedelt nach Stuttgart über. Im folgenden Jahr erhielt er den Preis für Malerei auf der 6. Biennale der Jugend in Paris und wechselte nach Köln. Aber nicht viel später zog er weiter: 1971 bis 1972 setzte er seine Arbeit in den USA fort. 1974 bis 1977 kam er nach Deutschland zurück und nahm einen Lehrauftrag an der Kunstakademie in Düsseldorf an. 1980 bis 1985 ging er zurück nach Stuttgart und letztlich nach Walbourg im Elsass, wo er sich langfristig niederließ. Er ist 1992 der Preisträger des Centre Européen d’Actions Artistique Contemporaines in Strasbourg.
Lambert Maria Wintersberger lebte und arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 2013 in Walbourg (Frankreich) in einem alten Bahnhof, den er seit 1985 als Wohnsitz und Atelierhaus umgebaut hatte.
Zustand
Die Malerei ist in befriedigendem Zustand. Rand minimales Krakelee, Druckstellen und winziger Farbverlust. Leichte Oberflächenverunreinigung. Einzelne Stockflecken.
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